"Auf eine bestimmte Stilrichtung lassen sich ihre Gemälde nicht festlegen. Das künstlerische Spektrum von Suzanne v. Wallenberg umfaßt realistische und surrealistische Darstellungen ebenso wie expressive und geometrisch-abstrakte Arbeiten. Wobei sie die verschiedenen Stilrichtungen gelegentlich auch vermischt: Figuren und Gegenstände, oft mit fotografischer Genauigkeit wiedergegeben oder auf ein Formzitat reduziert, bindet sie gern in ein Gefüge aus linearen Strukturen ein. In "Portugese Open" etwa hat sie ihre Eindrücke von einem Portugalurlaub stilisiert - das blaue Meer, die landestypische Stickerei sowie Azulejos, die Farben der Klippen und Golfschläger - und zu einer geometrischen Bildkomposition montiert. In "Sliced" verarbeitet sie die Erinnerung an eine amerikanische Zeitungsstory, nach der durch einen verklemmten Toaster ein Brand ausgelöst worden ist: Messer, Toaster, Kabel und Häuserkulisse verdichten sich als assoziative Elemente in ihrer abstrakten Komposition.
Gleich welchen Stil die gebürtige Engländerin für ihre Themen und Bildideen wählt, immer geht sie mit äußerster Akribie ans Werk. Das betrifft ihre aufwendige Maltechnik mit vielen Schatten und Lasuren ebenso wie die Liebe zum Detail, die perfekt ausgewogene Komposition und Farbgebung - ja selbst die Anfertigung der individuellen Rahmen für ihre Bilder.
Ihre große Kunstkenntnis versetzt sie in die Lage, sich vom Stildogma zu lösen: "Ich lasse mich nicht in eine künstlerische Zwangsjacke stecken. Jeder meiner schöpferischen Impulse kann die Ausdrucksform wählen, die am besten zu ihm paßt. Das bedeutet aber nicht, dass ich keine "Handschrift" habe." So zieht sich auch eine Vorliebe für gerade Linien, kräftige Kontraste und symbolische Untertöne harmonisch durch meine Arbeiten. Hierzu wurde ich inspiriert seit früher Kindheit von nordamerikanischer Indianer-Kunst sowie von gotischer Heraldik..."